Schriftdolmetschen schafft Teilhabe

Beim Schriftdolmetschen werden Lautsprache sowie akustische Hinweise im Raum, wie beispielsweise ein klingelndes Handy, Wort für Wort oder in leicht komprimierter Form gut lesbar verschriftlicht. Je nach Kundenwunsch kann auch auf „einfache“ Sprache zurückgegriffen werden.

Die Umsetzung erfolgt in 2 Methoden, die Konventionelle- und die Spracherkennungs-Methode. Welche Methode zur Anwendung kommt, ist von der Anzahl der sprechenden Personen sowie deren Sprechgeschwindigkeit abhängig.

Einsatzbereiche

Sarah Kamhuber beim Schriftdolmetschen am Arbeitsplatz

Konventionelle Methode:

Auf einer externen Tastatur wird mithilfe des eigens gestalteten Wortkürzungssystems eine hohe Tippgeschwindigkeit erzielt. Vor und während des Einsatzes werden neue Kürzel angelegt, Dubletten eliminiert und spezifisch für den Einsatz eingerichtete Namenskürzel wieder gelöscht. Das Mitlesen ist hier besonders angenehm, da jedes Wort einzeln erscheint.

Spracherkennungsmethode:

Alternativ wird auf eine Spracherkennungs-Software zurückgegriffen, wobei die Lautstärke der Stimme von einer speziellen Maske in Flüsterlautstärke eingedämmt wird. Auch hier ist eine gründliche Vorbereitung des einsatzspezifischen Vokabulars zwingend erforderlich.

*Mitgelesen wird, je nach Wunsch des Kunden, auf einem Smartphone/Tablet oder bei größeren Veranstaltungen auf einem Bildschirm oder einer Leinwand.

Über mich

„Sarah, kannst du bitte das Protokoll übernehmen? Ich tippe doch so langsam!“ oder „Kann ich dir schnell den Bericht fürs Jugendamt diktieren, ich brauche da immer so lange.“

Warum also nicht die Berufung zum Beruf machen?

Nach jahrelanger Tätigkeit in der Jugendhilfe entschloss ich mich im September 2023 zu einer Weiterbildung zur Schriftdolmetscherin beim SDI in München. Bei zahlreichen Hospitationen lernte ich die unterschiedlichen Einsatzgebiete des Schriftdolmetschens kennen und lieben.

Sarah Kamhuber mit Blindenführhund

Die Vielfältigkeit der Themen, mit denen ich tagtäglich konfrontiert bin, machen mir großen Spaß sowie die Möglichkeit für bessere Teilhabechancen und Selbstbestimmung sorgen zu dürfen, dabei ist mein eigenes Handicap mein größter Motivator. Ich bin auf dem rechten Auge blind (das ist doppeldeutig gut!) und links einen Tunnelblick und Gesichtsfeldausfälle, weswegen ich als gesetzlich blind gelte.

In meiner Schulzeit wurde ich sowohl sonderpädagogisch als auch inklusiv beschult. Der Fokus jeglicher Bemühungen lag immer auf der Förderung meines so niedrigen Sehvermögens. Das war oft mühsam und anstrengend, zumal mir die nötige Unterstützung seitens zuständiger Behörden oft verwehrt wurde. Das macht mich zu der Kämpferin, die ich heute bin.

In der Zusammenarbeit mit meinen Kund*innen sind mir Offenheit, absolute Verschwiegenheit und Verlässlichkeit besonders wichtig.

Mein Blindenführhund Louis und ich sind seit 2021 ein eingeschworenes Team. Er führt mich um falsch geparkte E-Scooter, herunterhängende Äste und rückwärtsfahrende E-Autos ohne akustisches Signal souverän herum und ist stets an meiner Seite, wenn er nicht gerade mit seiner Hundegang den Inn entlang saust.

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Sarah Kamhuber beim Schriftdolmetschen am Arbeitsplatz

Häufige Fragen zum Schriftdolmetschen